Die Prägungen durch unsere Eltern sind weitreichender als wir uns vorstellen können. Das beginnt schon bei unseren Beziehungen (zu Freunden, Partnern usw.) bis hin zu unserer gesamten Lebenseinstellung und Lebensweise. Was wir für Botschaften von unseren Eltern gehört haben, welche Lebensweise sie vorgelebt haben – das alles prägt uns sehr tief und begleitet uns – zum Teil sehr unbewusst- im Erwachsenenalter.
An vielen Stellen des Lebens werden wir oftmals gezwungen, auf die Familiengeschichte zu schauen: wie wir groß geworden sind und welche Anteile wir so mitbringen in zwischenmenschlichen Beziehungen oder auch im Berufsleben. Wenn wir in vielen Bereichen (beruflich oder privat) nicht mehr weiterkommen, an unsere Grenzen stoßen oder eine dauerhafte Unzufriedenheit in uns wahrnehmen, macht es Sinn, da mal hinzuschauen und sich folgende Fragen zu stellen:
- Welche Botschaften kenne ich von meinen Eltern? (z. B.”es ist besser, sich zurückzunehmen”, “sei nicht so egoistisch”)
- Was wurde in meiner Familie vorgelebt und wir war die Einstellung zum Leben? (z. B. “das Leben ist hart, man muss um alles kämpfen, man bekommt nix geschenkt usw.”)
- Wie habe ich meine Eltern erlebt? Als starke oder schwache Vorbilder?
- Welche Probleme und Schwierigkeiten wurden NICHT kommuniziert?
- Welche Verhaltensweisen wurden belohnt und welche nicht?
- Wenn kommuniziert wurde: auf welche Weise?
- Welche Gefühle wurden mir abgesprochen? (z. B. sei doch nicht so traurig, sei doch nicht so ängstlich)
- Welche Rolle hatte ich in der Familie?
- Was haben meine Eltern an mir abgelehnt?
- Was habe ich an meinen Eltern abgelehnt?
Aber nicht nur die Prägungen unserer Eltern, sondern auch die unserer damaligen Freunde, Verwandte usw. sind entscheidend, wie wir heute leben, über uns denken und dementsprechend fühlen. In der Regel haben wir dann falsche Glaubensmuster (Überzeugungen! ) und einen inneren Kritiker in uns entwickelt, der uns permanent schlecht und kleiner macht, als wir sind und der uns durch den Alltag begleitet.
Und so kann man sagen: Haben wir erstmal kapiert, wie wir als Kind geprägt und “programmiert” wurden, und was alles nicht zu uns, sondern zu unseren Eltern(!) oder auch Freunden, Verwandten usw. gehört, dann haben wir sozusagen den Schlüssel zur Freiheit gefunden. Und die Tür öffnen wir dann, indem wir mit der inneren Arbeit beginnen und uns hierdurch neu kennen und erfahren lernen und eine neue Lebenshaltung entwickeln, d.h. einen Perspektivenwechsel vornehmen