Grenzen setzen ist eine wichtige Fähigkeit, um selbstbestimmt, d.h. nach seinen eigenen Werten und Überzeugungen zu handeln, statt abhängig und fremdbestimmt.
Eine gesunde Autonomiefähigkeit bedeutet, dass wir uns im Kontakt und in der Auseinandersetzung mit Anderen nicht verlieren, also ganz bei uns bleiben können…und wo unsere eigenen Bedürfnisse & Wünsche Raum bekommen.
Und genau das macht uns für die Anderen erst attraktiv(!)-
Damit uns das aber möglich wird, müssen wir den Fokus auf uns richten und einen gesunden seelischen Raum etablieren, in dem wir unser Selbst (unsere Wahrheit) leben und uns weiterentwickeln können.
In diesem Moment können wir den Anderen so lassen, wie er ist. Das ermöglicht Reife, Wachstum und Beziehungsfähigkeit in gegenseitiger Achtung und gegenseitigem Respekt. Nur in der Abgrenzung gelingt es uns schließlich auch, konfliktfähig zu sein – sonst laufen wir Gefahr, uns Anderen anzupassen, Entscheidungen und Urteile von Anderen zu übernehmen oder Jene in eine Abhängigkeit zu uns ziehen zu wollen.
Haben wir Schwierigkeiten, gesunde Grenzen zu ziehen, liegt das meistens in unserer Kindheit begründet, wo wir gezwungen waren, uns an die Wünsche und Bedürfnisse unserer Eltern anzupassen. – So mussten wir früh eigene Anteile (Selbstanteile) unterdrücken und abspalten. Manchmal ist uns das gar nicht bewusst und wir kennen diese Anteile gar nicht, weil die Verbindung zu ihnen beeinträchtigt bzw. gestört ist. Im Erwachsenenalter können wir aber wieder Kontakt zu diesen fehlenden Anteilen herstellen (s. Heilung des inneren Kindes) und uns Schritt für Schritt wieder annähern, wieder “Ganz” zu werden, also die fehlenden Anteile (z.B. Wut) integrieren.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang, alle Anteile in sich bejahend fühlen und leben zu lernen.
