Jeder Mensch von uns kennt diese Angst: verletzt, kritisiert oder gar verurteilt zu werden: für das, wer und was wir alles sind. Gleichzeitig kennen wir natürlich auch diese Sehnsucht: So angenommen und geliebt zu werden, wie wir nun mal sind: mit all unseren Stärken, Schwächen, Ecken und Kanten – und auch mit unserer wahren Größe. Manchmal können wir all das, was wir alles sind und was wir mitbringen, gar nicht wirklich begreifen und in Worte fassen und doch sehnen wir uns danach, uns eben ganz nackt zu zeigen und genau so, wie wir sind, geliebt zu werden: und genau das ist dann wahre Nähe und echte, authentische Liebe.
Wäre da nicht immer die Angst, (wieder) verletzt zu werden, wenn wir uns genauso zeigen, wie wir sind,… wäre das alles doch ganz einfach…
Aber die Realität sieht eben oft ganz anders aus:
Manchmal verschließen sich Menschen so sehr, dass sie überhaupt keinerlei Nähe mehr zulassen, weil Nähe einfach Gefahr bedeutet und weil ihnen das einfach schon zu oft zu sehr wehgetan hat. Dann ist es sicherer, auf wahre Liebe ganz zu verzichten, als wieder das früher Erlebte nochmal zu erleben. Solchen Menschen kann man es schwer Recht machen, auch sind sie innerlich sehr unzufrieden, unsicher und kontrollieren permanent ihr Umfeld.
Daneben gibt es noch das andere Extrem: Menschen, die überhaupt keinerlei Grenzen mehr ziehen: Jeder kann ihnen so nahekommen, wie er will und darf ihnen sogar wehtun: ggf. sogar körperlich oder emotional missbrauchen: und das nur, damit überhaupt Nähe und ein Kontakt stattfinden – ein Selbstverrat, um vermeintliche Nähe überhaupt zu erleben.
WAHRE LIEBE braucht aber gesunde Grenzen und den Mut, sich in der ganzen Verletzlichkeit und “Nacktheit” zu zeigen. Das wiederum erfordert ein VERTRAUEN ins Leben: Denn, wo Vertrauen und Liebe sind, da ist auch keine Angst mehr. Wenn wir also der Liebe den Vorrang lassen gegenüber unseren Ängsten, d.h. wenn wir wieder in kleinen Schritten lernen, unsere Wahrheit zu leben, uns selbst bedingungslos zu lieben und das JETZT anzunehmen und ein Vertrauen zu fassen...
erst dann können wir echte Nähe wieder leben und das eigentliche Leben darf wieder bei uns einziehen
