„Ich liebe mich selbst“ – ist einfacher gesagt, als getan. Es ist leicht, wenn wir glücklich, erfolgreich und gesund sind – wenn die Strukturen, zumindest äußerlich, stimmen. Und wenn dann Hindernisse kommen, auf die unser Ego so gar nicht vorbereitet ist: wenn wir uns auf einmal klein, minderwertig, alleine, hilflos und als Opfer fühlen – all jene Aspekte, die so gar nicht in unser Weltbild passen (!), dann ergreifen wir häufig die Flucht nach vorne…und wissen gar nicht, dass sich hier viel mehr unsere tiefe Liebe für all unsere Schattenseiten, das Stehenbleiben in diesen Zeiten… ja und sogar der Mut alles zu verlieren, vielmehr lohnt, um zu erkennen, wer oder was wir wirklich sind und was dann ganz von selber bleibt.. als sich immer von Vergnügungen etc. mitreißen zu lassen.
Denn erst durch diese Freiheit kann echte Liebe wachsen, sich entfalten und wir können ganz im Leben ankommen: Wir können dann vielleicht das erste Mal wahrnehmen, was sich für uns stimmig, richtig und selbst-erfüllend anfühlt als immer einem Idealselbst hinterher zu laufen oder uns für irgendetwas hinzugeben, was unstimmig und nicht (mehr) passend ist.
Unser Ego, mit dem wir uns fälschlicherweise immer identifizieren, ist nicht liebevoll, liebenswert, ist manipulativ und sucht immer nach Anerkennung und Bestätigung von außen. Wenn wir aber vielleicht das erste Mal im Leben Erwachen und unser wahres Wesen erkennen, dann ist da einfach nur noch Liebe – und dann werden sogar all jene Aspekte von uns geliebt, die wir bislang an uns verurteilt oder zutiefst abgelehnt haben. Je mehr wir also wieder in unsere Selbst-Liebe zurückkehren, umso mehr entspannen wir uns und werden gelassener. Dabei werden wir von selbst wieder liebevoller, liebenswerter und brauchen keinerlei Bestätigung oder Anerkennung – hier wirkt Liebe dann ganz von alleine und von selbst:
Hier geht es primär um den Kontakt zu unseren Gefühlen, die wir selbst als unschön einstufen: Angst, Ohnmacht, Scham, Zweifel, Schuld, Traurigkeit und Wut, um nur einige davon zu nennen.
Als Kind haben wir häufig gelernt, viele Aspekte / Anteile in uns zu verschließen, uns anzupassen und die Erfüllung dauerhaft im Außen zu suchen. “Was muss ich alles tun, um den Erwartungen anderer zu entsprechen, geliebt und anerkannt zu werden um hoffentlich die Liebe zu erfahren, die ich zum Überleben brauche?” Als Kinder waren wir oft von unseren Eltern abhängig und wir haben gelernt, dass wir nur unter bestimmten Bedingungen liebenswert sind und Anerkennung bekommen. Häufig sind dann hierdurch ebenso tiefsitzende und fehlerhafte Glaubenssätze entstanden, die uns vor einem Leben in Selbstliebe und Fülle fernhalten. So leben nicht wenige von uns immer mit der noch kindlichen Haltung: “wie muss ich sein und wie darf ich nicht sein?” und leben damit ihr ganzes Leben – am eigentlichen Leben – vorbei.